Dorfchronik

Im Jahre 1276 werden Dorf und Kirche Bontkirchen erstmalig als Bobbenkercken urkundlich erwähnt. Die Ortschaft ist jedoch sicherläch älter, da die erstmalige urkundliche Erwähnung durch Bischof Simon von Paderborn erfolgte, der wegen Armut und Verlassenheit der armen Kirche in Bontkirchen einen Ablass von dreißig Tagen denen zusprach, die die Kirche…

Bereits vor 1335 gab es vermutlich schon Grenzstreitigkeiten zwischen den weltlich und kirchlich grenznahen Herrschaften. Im Jahr 1335 verzichtete Johan van deme Scharpenberge vor Graf Heinrich zu Waldeck auf sein Lehen zu Buwenkerken.

Ab dem Jahre 1347  erwarben die Mönche des Klosters Bredelar  nach und nach Ländereien des Dorfes.

Um 1507 muss die Kirche an Bredelar übergegangen sein. Bredelarer Mönche sammelten 1508 für die verfallene Kapelle s. Viti in Bontkirchen. Von dieser wurde bereits 1488/95 gesagt, dass sie lange woeste (wüst) gelegen habe. Ab 1497 erfolgte erneut eine Besiedlung.

Im Jahre 1540 wurde Curt Molner aus Buntkercken in Brilon inhaftiert, weil er angetrunken gesagt hatte,  dass der Bontkirchener Hüttenhammer Eigentum des Grafen von Waldeck sei.

Um 1600 drang die Reformation in Bontkirchen ein. Die Dorfbewohner gingen in die Kirche zu Heringhausen in der Grafschaft Waldeck. Es wurde gesagt, dass es der Standhaftigkeit und der Gegenwehr der Frauen aus Bontkirchen zu verdanken sei, dass Bontkirchen damals nicht übergetreten ist. Die Männer seien den Predigern zugetan gewesen….

Um das Jahr 1653 hat Pfarrer Petrus Iskenius die erste Schule in Bontkirchen erbauen lassen. Diese Schule stand oberhalb des heutigen Dorfplatzes unterhalb der Kirchenmauern. Wann die heutige bekannte “Alte Schule”  bzw. die erste Schule auf dem Platz, auf dem die heutige “Alte Schule” steht, erbaut wurde,  ist nicht genau…

1732 wurden die Diözesangrenzen geändert. Dadurch wurde Bontkirchen dem Bistum Paderborn und der Diözese Köln zugeordnet.  

Zu Zeiten Napoleons wurde Bontkirchen 1802 der Landgrafschaft Hessen-Darmstadt zugeteilt.

Nach der Niederlage Napoleons und damit nach dem Wiener Kongress gehörte Bontkirchen nach 1816 zum Herzogtum Westfalen und damit zu Preußen.

Am 25.10.1819 wurden zwei Aschhütten in Bontkirchen von einem fürstlich waldeckschem Militär-Commando zerstört. Am 29.10.1819 wurde sodann der mit Kohlholzfällen beschäftigte Christoph Köchling von Bontkirchen ohne aller Anschein nach von einem waldeckschen Soldaten mit einem Schluss tödlich verwundet.

Um 1830 erfolgte die exakte Vermessung der Bontkirchener Grenzen durch Katasterbeamte. Erst diese beendete die jahrhundertelangen Grenzstreitigkeiten.

1844 wurde Bontkirchen dem Amt Thülen zugeordnet.

In 1847 ist laut Gemeindeprotokoll in Bontkirchen eine Hungersnot ausgebrochen, da die Ernte im Sommer 1846 durch Hagelschlag vernichtet worden war.

Im 1. Weltkrieg (1914-1918)  hatte Bontkirchen 24 Gefallene zu beklagen. Für diese wurde 1933 ein Ehrenmal errichtet. Seit 1925 wurde für diese Gedenkstätte gesammelt.

Am 01.01.1975 wurde Bontkirchen im Rahmen der Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen ein Stadtteil von Brilon.

Bis zum 01.11.2009 war Bontkirchen in einen nordrheinwestfälischen und hessischen Teil zweigeteilt. Die Itter, die durch den Ort fließt, stellte die Landesgrenze dar und trennte sieben Wohnhäuser mit 22 Bewohnern, dem Sägewerk, der Schützenhalle und den Sportplatz auf hessischer Seite von ihrem in NRW gelegenen Heimatdorf Bontkirchen. Bereits seit Ende…